International Extreme Croquet Tournament 26.-28.06.2020

PlazierungSpielerPunkteTurnier 2020
Bild: Turnier 2020
1. Kurt 42
1. Malte 42
3. Easy 38
3. Häns 38
5. Dr. Suppe 33
5. Kilian 33
7. Julius 32
8. Killi 28
8. Migo 25
10. Thomas 18
10. Tom 18

Spielbericht 2020

Zwölf Mal Mayer oder „et tu, Malte?“

ein Tatsachenbericht von Kurti Mayer

Sengenthal, 26.-28.06.20: Aufgrund der Umstände konnte bei der Croquet WM 2020 nur eine einzige Familie teilnehmen und zwar die der Croquetdynastie Mayer! Zum Glück war Tom Mayer der Ältere (auch genannt der F.... Tom bzw. der Gourmet, usw.) in seiner „heißen“ Phase extrem zeugungsaktiv, sodass mit seinen 10 Söhnen, zu denen sich auch der Adoptivsohn Malte Gustav Ola gesellte (das „Black Sheep“ der Fam. Mayer, wie es sich später wieder beweisen sollte), eine ganz erklägliche Anzahl an versierten Kugelschubsern am späten Freitagnachmittag aufschlug. Wäre unser schönes Turnier nicht eine reine Männerveranstaltung, hätten auch noch Toms Töchter, Zahl unbekannt, mitwirken können. Eingedenk der „MeToo“ – Debatte ein überlegenswerter Gedanke. Wobei man sagen muss, dass das zartere Geschlecht nie explizit ausgeladen wurde. Vielmehr ist in den Augen der Damen unser Zeitvertreib für sie eher eine Zeitverschwendung. Und es ist zu bezweifeln, ob so ein gemütlicher „family evening“ wie der „Friday for Vollrausch“ überhaupt möglich gewesen wäre, wenn die verehrte Petra Schütze mit am Biertisch gesessen hätte. Und auch Malte G. O. hätte ein österreichisches Donnerwetter heimgesucht, spätestens als die zahlreichen Schnäpslein wieder zum Vorschein kamen. Aber der Reihe nach.

Pokal
Bild: Pause (wohlverdient?)

Komplett neue Spielstätte, das BSW Freizeithaus in Sengenthal, mit unbekanntem Geläuf und zwei Turnierneulingen: Julius Mayer & Thomas Mayer jr. Ein Facility-Upgrade erster Kajüte mit Bierkühlung, Dusche und Bettchen. Außerdem wurde man beim morgendlichen Toilettengang nicht mehr in den Allerwertesten gestochen. Ein kleiner Nachteil allerdings: Das B in BSW steht für Bahn und die ratterte im 10-Minuten-Rhythmus im 10-Meter-Abstand am Haus bzw. an den Zelten vorbei. Ist man aus dem Promilledelirium raus, helfen selbst Oropax nicht mehr!

Ein weiterer großer Wermutstropfen: Nachdem die Mayerzwillinge Foffi und Kurti ihr Zeltchen aufgebaut hatten, erhielt Foffi einen Emergencycall und sah sich gezwungen seine Zelthälfte wieder abzubrechen, um in der alten Heimat nach dem Rechten zu sehen. Er wurde von Malte G., dem einzigen Fahrbereiten zu diesem Zeitpunkt, zum Bahnhof Neumarkt gebracht und entschwand unter den traurigen Blicken seiner Brüder gegen Schwaben. Ein herber Verlust für unser Turnier!

Kurz darauf aber wieder die Croquetroutine: Hardcoregrilling & extrem zügige Getränkeaufnahme, wie sie nur in einer glücklichen Family stattfinden kann. Da Nobbi Easy Mayer am Vortag Geburtstag hatte, sah er sich genötigt ein paar Flaschen exquisiter Alkoholika zu kredenzen: 1 Liter tschechische Birne (ca. 3EUR), Haselnussschnaps (vom Kaufland) und handgerührter Erdbeerlimes (oder auch „Killis Verderben“, dem die Limeskonsistenz nicht behagte, weswegen er ihn mit Moravski Birne streckte, was die Erdbeeren übelnahmen). So musste nächtens der Schrubber bemüht werden, um die rote Misere aus dem Zimmerchen zu wischen. Vielleicht auch eine allergische Reaktion auf die Erdbeeren, verträgt ja nicht jeder... Leider musste auch das Familienoberhaupt und der letztjährige Champion dem übermäßigen Doping Tribut zollen, was ihn von der Bierbank wehte und eine komplette Körperhälfte derangierte (= Titelverteidigung ade, die Laterne zusammen mit Thomas Mayer junior). Fazit: Ein Abend voller reizender Momente. Schon jetzt legendär! Dank an Malte für das Augustiner Fässchen, an Easy für die Schnäpse und Kilian für den Single Malt von den St. Kilians Distillers.

Der zweite Abend verlief dann in ruhigeren Bahnen, die älteren Mayerbuben und unser Daddy mussten sich der Druckbetankung des Vorabends beugen. Nur die Jüngsten Kilian, Julius und Thomas der Jüngere waren konditionell noch in der Lage sich bis spät in die Nacht hinein Geschichtchen zu erzählen.

Die China-Flu zeigt auch im Croquetsport ihr hässliches Gesicht:

Das Geläuf rum um die Location war eigentlich einer WM nicht würdig: viel Auf und Ab, hohes Gras und Waschbetonplatten. Lange Zeit sah es nach einem Durchmarsch von Easy (trotz Zehtrümmerbruch) und Kurti Mayer aus, die 3x zusammengelost wurden. Erst der Waschbetonparkour brachte die Wende. Zwei Stunden mühten sich die Sportler am harten Geläuf. Einige Torpassagen basierten auf purem Glück! Das brachte Malte und Julius zurück ins Geschäft. Platz 1 mit einer halben Stunde Vorsprung vor dem zweiten Team. Tom sen. und Dr. Suppe Mayer sahen sich genötigt eines der Tore mit unlauterer Besen-Technik zu bezwingen, die die Suppe augenscheinlich beim Curling abgekupfert hatte. Kein schönes Croquet bei sengender Hitze! Nach zähem Beginn fünf gespielte Runden. Die Hälfte des Tournaments noch mit Siegchancen!

Pokal
Bild: der begehrte Pokal

Am Sonntag noch zwei Spielrunden. Vor der Letzten noch vier Spieler mit Pokalambitionen: Der „Bluthochdruckschreiner“ Easy, Malte, Hansi und Kurti. Dann der Showdown an der letzten Torkombination: Easy abgeschlagen. Die drei anderen Titelaspiranten gleichauf. Hansis Kugel, von seinem Partner Migo Siebold-Mayer 10cm vors Tor platziert, wird von Malte G. (im Flight mit Dr. Suppe), zwar regelkonform, aber ohne jede Empathie für seinen Croquetbruder Hans ins Niemandsland befördert. „Et tu, Malte?“ mag sich manche Croquette gedacht haben. „So ist der Croquetsport!“ sagt das schwarze Schaf der Familie Mayer und zuckt mit den Audianer-Schultern. Zum Glück gelingt es Kurti, der sich auf das überragende Spiel seines Partners Killi, die Erdbeere, verlassen kann, MGO am Stöckchen abzufangen. Um einer Massenschlägerei und Familienschande entgegen zu wirken, einigt man sich auf einen geteilten Platz an der Sonne (das Reglement muss hier noch mal überarbeitet werden). Malte, den sein schlechtes Gewissen plagt, treibt es ins Ferienhaus, das er quasi im Alleingang putzt (angeblich auch „die restliche Erdbeerkotze“). Ein modernes Shakepeare-Drama und Dolchstoßlegende in Einem!

Fazit: Unser Croquetevent wurde von Tom Mayer Senior herausragend organisiert! Eine willkommene Abwechslung zum langjährigen Wohnzimmeraufenthalt im Otterbachtal.

Positiv: Kaltes Bier! Toiletten! Duschen! Ferienhaus mit allem Pipapo bei geringem Preis (11EUR pro Nacht!)

Negativ: Der deutsche Bahnverkehr! Güter- und Fernverkehrzüge, die alle 10 Minuten mit 1 Million Dezibel durch die Bude donnern! Ideal für eine Kopfschmerz-Alkoholtrauma-AuaAua-Birne! Das umgebende Gelände einer internationalen Sportveranstaltung nicht angemessen.

Wenn wir für nächstes Jahr ein Eisenbahnerhäuschen finden, das ein schönes Geläuf bietet und auch noch an einem stillgelegten Gleis liegt, dann wäre das sicher eine optimale Lösung.

Ein Vorschlag wäre, dass die am Ende des Klassements Platzierten dann die Endreinigung übernehmen. Es kann ja nicht sein, dass ein High-End-Spieler wie Malte („ihr könnt mir die Augen verbinden und ich treff‘ aus 10m das Tor mit `nem Heberle, blind! Kein Problem!“) den Erdbeerauswurf eines Ex-Punks wegwischen muss!

Und um die Dopplung bei den Platzierungen zu verhindern, wäre es möglich die Ergebnisse mit einzubeziehen: d.h. wer hat mehr Einzelsiege, mehr zweite Plätze, etc. Gibt es beispielsweise zwei Erstplatzierte, dann gewinnt der mit mehr Einzelsiegen, bei Gleichstand werden die zweiten Plätze angeschaut usw.

In diesem Sinne:

We are family! (auch die Adoptierten!)

(kl)